Visum-Wartezeiten für internationale Aussteller und Besucher, die an Messen in Deutschland teilnehmen wollen, sind in vielen Ländern nach wie vor zu lang. Das zeigt die diesjährige Messevisa-Umfrage, die der AUMA im Juli und August bei den Auslandsvertretungen der deutschen Messegesellschaften durchgeführt hat. 49 Auslandsvertretungen von Messeveranstaltern aus 27 Ländern haben sich daran beteiligt.
Die Ergebnisse zeigen: Aus vielen Ländern wird von mehrwöchigen oder gar mehrmonatigen Wartezeiten berichtet, um einen Termin zur Visumbeantragung zu erhalten. In der Türkei können ausstellende Unternehmen zwar schneller Termine zur Visumbeantragung erhalten, für Besucher bleiben jedoch lange Warte- und Bearbeitungszeiten bestehen, sodass die Lage hier insgesamt unbefriedigend ist. Aber es gibt auch Lichtblicke: Gerade in Shanghai – im vergangenen Jahr noch an der Spitze der Negativliste bei den Wartezeiten – hat sich die Situation spürbar entspannt. Auch in Pakistan haben sich die Wartezeiten verkürzt.
Gerade für Entscheider und Geschäftsführer von Unternehmen können lange Wartezeiten ein Grund sein, nicht nach Deutschland einzureisen. Für Messeteilnehmende ist es entscheidend, dass sie ohne lange Wartezeiten ein Visum beantragen und zuverlässig davon ausgehen können, rechtzeitig zur Messe vor Ort zu sein.
Der AUMA setzt sich deshalb dafür ein, dass Geschäftsreisenden, die regelmäßig zu Messen nach Deutschland einreisen, vermehrt Langzeitvisa ausgestellt werden. Termine zur Beantragung eines Visums sollten innerhalb weniger Tage möglich sein. Falls das nicht möglich ist, muss die hohe Bedeutung der Internationalität von Messeteilnehmenden am Messeplatz Deutschland sowie die Unverschiebbarkeit von Messeterminen bei der Reihenfolge der Bearbeitung von Visumanträgen stärker berücksichtigt werden. Schließlich muss die Digitalisierung des nach wie vor für Geschäftsreisende papierbasierten Visumverfahrens zügig forciert werden.
Die Ergebnisse der Umfrage wird der AUMA gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern deutscher Messegesellschaften nutzen, um beim Wirtschaftstag der Botschafterkonferenz am 9. September gezielt das Gespräch mit Botschaftern und Generalkonsuln zu suchen. Ziel ist es, auf bestehende Probleme hinzuweisen und gemeinsam Lösungen zu entwickeln, damit internationale Aussteller und Besucher reibungslos an deutschen Messen teilnehmen können.
Im Jahr 2024 kamen mehr als 20.000 ausstellende Unternehmen und Besucher aus China, knapp 5.000 ausstellende Unternehmen und Besucher aus der Türkei und über 3.500 ausstellende Unternehmen und Besucher aus Indien auf internationale Messen in Deutschland. Messeteilnehmer aus visumpflichtigen Ländern sind damit ein wichtiger Pfeiler für den Erfolg der internationalen deutschen Messewirtschaft.
Quelle: AUMA News