Berlin, 4. September 2025 | Strategische Agilität war schon immer ein Markenzeichen der deutschen Messewirtschaft. Zurzeit ist diese Fähigkeit so gefragt wie nie: Aufeinanderprallende Trends, vom Kostendruck über geopolitische Unsicherheiten bis hin zu rasanten KI-Sprüngen, verlangen schnelles Handeln. Die Branche ist dazu bereit, zeigt der AUMA-Veranstalter-Ausblick 2025/2026, eine aktuelle Umfrage des Verbands der deutschen Messewirtschaft AUMA. Von den 123 befragten Messeveranstaltern in Deutschland blicken 50 Prozent optimistischer in die Zukunft als noch 2024, ein weiteres Drittel erwartet eine gleichbleibende Entwicklung. Und trotz globaler Turbulenzen sehen 66 Prozent den heimischen Messeplatz Deutschland mindestens auf Augenhöhe mit der internationalen Konkurrenz.
Die größten Stolpersteine bleiben Kostensteigerungen und die wirtschaftliche Lage zahlreicher ausstellender Unternehmen. Zugleich verschiebt sich der Fokus deutlich weg von bloßen Flächenkennzahlen hin zu komplexen Erfolgsnachweisen: Entscheiderdichte, echte Leads und digitale Reichweiten bestimmen zunehmend den Wert einer Messebeteiligung. Aussteller fordern immer stärker belastbare KPIs, auf Besucherseite dominieren Networking-Tools, Personalisierung und ein Inszenierungsstil, der auf das Erlebnis setzt.
Künstliche Intelligenz, kurz KI, wird dabei immer mehr zum Treiber der Transformation, ergibt die Befragung. 72 Prozent der Veranstalter sehen in KI eine Chance und 70 Prozent setzen die Technologie bereits ein, am häufigsten noch für Textautomatisierung, Chatbots und Datenanalysen, immer öfter aber auch für Matchmaking und Marketing-Automation. In vielen Bereichen besteht noch Entwicklungspotenzial, welches von den Messeveranstaltern auch so gesehen und angenommen wird.
Ziel bleibt, die internationale Wettbewerbsfähigkeit zu stärken
Der Erlebnischarakter bleibt ein zentrales Differenzierungsmerkmal: Ausstellungselemente wie immersiv gestaltete Show-Cases sowie begleitende Side-Events und kuratierte Micro-Festivals rücken auch im B2B-Kontext stärker in den Vordergrund. Parallel behält das Thema Nachhaltigkeit seine hohe Bedeutung und glaubhafte Nachhaltigkeitsberichterstattung wird zum klaren Wettbewerbsvorteil.
Kurzum: Die Messewirtschaft betrachtet 2025 als Wendejahr vom Aufholen zum Vorantreiben. Es geht darum, Kosteneffizienz, Flexibilität, KI-Kompetenz und Erlebnisarchitektur zusammenzubringen, um damit die internationale Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und Messen weiterhin als unverzichtbare Dreh¬scheibe für Wirtschaft, Technologie und Gesellschaft zu positionieren.
Der AUMA-Veranstalter-Ausblick ist eine jährliche Umfrage des Verbands der deutschen Messewirtschaft AUMA. Als einzige Befragung in der Branche bildet sie die Stimmung der gesamten veranstaltenden deutschen Messewirtschaft ab.
Die vorliegenden Ergebnisse beruhen auf 123 Antworten deutscher Messeveranstalter im Mai und Juni 2025. Die Stichprobe deckt ein breites Spektrum ab: internationale und überregionale Fachmessen (74 Prozent), regionale Fachmessen (11 Prozent), internationale Publikumsmessen (8 Prozent) und regionale Publikumsmessen (8 Prozent). Die Teilnehmenden kamen vor allem aus den Abteilungen Geschäftsführung (18 Prozent) und der Unternehmensstrategie (16 Prozent), sowie den Messe-Projektteams (21 Prozent).
Quelle: AUMA News