Faszination Antimaterie im KunstHausWien

Faszination Antimaterie im KunstHausWien

Von 27. 02. bis 10. 08. 2025 zeigt das KunstHausWien eine umfassende Werkschau der argentinischen Künstlerin Mika Rottenberg.

Mika Rottenberg hat eine Vision. Sie will die Absurdität des Weltgeschehens künstlerisch abbilden und damit die Selbstreflexion des Publikums ermöglichen. Dabei bedient sie sich gerne im stilistischen Repertoire der Verwirrung und affirmativen Überhöhung, um kritische Botschaften zu verpacken. Die Kunstwerke wirken durch ihre Buntheit und fantasievolle Form auf den ersten Blick oft verspielt, entfalten bei näherem Betrachten aber eine schonungslose Abrechnung mit dem verschwenderischen Lebensstil der westlichen Gesellschaft. Damit liegt die Kunst Mika Rottenbergs auf Wellenlänge mit dem KunstHausWien, das sich im Museum Hundertwasser befindet und dem geistigen Erbe des großen Namensgebers verpflichtet sieht.

Antimatter Factory

Schon der Titel der Ausstellung „Antimatter Factory“ lässt erahnen, dass es darum geht, Wissenschaft und Kunst zu verknüpfen. Als Hort der Wissenschaft dient dabei das Genfer Großlabor für Teilchenphysik CERN, an dem seit rund 80 Jahren nach Aufbau, Verhalten und Wechselwirkung von Materie geforscht wird. Insbesondere die sogenannte Antimaterie steht dabei im Fokus, die sich unter Laborbedingungen nur mit leistungsfähigen Teilchenbeschleunigern erzeugen lässt, wie sie am CERN zur Verfügung stehen.

Antimaterie als dunkler Gegenpart zur Materie lässt sich auch als Metapher verstehen für Mika Rottenbergs Kunst. Ihr Film „Spaghetti Blockchain“ ist teilweise am CERN gedreht worden und basiert auf der Frage, welcher Wert bestimmten Dingen beigemessen wird, und welche Rolle Vernetzung im heutigen Leben spielt. Dabei bleibt der Zugang stets niedrigschwellig. Frau Rottenberg will nicht belehren, sondern zum Nachdenken einladen.

Grundsätzlich optimistisch

Auch wenn ganzheitlich-ökologisches Gedankengut derzeit ein wenig im Abseits steht, so lässt sich doch festhalten, dass es wohl im Sinne der gesamten Menschheit sein muss, gewohnte Muster zu durchbrechen und eine nachhaltige Basis für alle zu schaffen. Jeder und jede kann dazu beitragen, so die Botschaft, die Mika Rottenberg in ihrer Kunst verpackt. Man könnte sie auch als Anleitung zur Selbstermächtigung verstehen: selbst aktiv werden anstatt nur die Umstände zu beklagen.

So spielerisch, wie die ausgestellten Objekte daherkommen, lässt sich ihnen eine positive, optimistische Grundhaltung entnehmen. Womöglich manifestiert sich darin eine erweiterte Bedeutung des Begriffes „Aktionskunst“: Kunst der Aktion wegen. „Antimatter Factory“ ist in Zusammenarbeit mit dem Baseler Museum Tinguely und dem Duisburger Lehmbruck Museum konzipiert worden und bis 10. August 2025 im KunstHausWien zu erleben.

Foto: Michael Goldgruber

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Quelle: Messe & Event Magazin

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